1. August 2024

Die Bedeutung der mallorquinischen Folklore

Mit einer Serie von Video-Porträts nimmt uns die Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen mit auf eine fesselnde Reise in eine Welt voller spannender Projekte, kultureller Vielfalt und authentischer Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohner Mallorcas. Unterstützt von TUI, der TUI Care Foundation und dem renommierten Mallorca Magazin erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer mehr über die vielen Facetten der Insel.

Episode 17: Die Bedeutung der mallorquinischen Folklore

Der Boden vibriert von den vielen Sprüngen und Bewegungen, die in der Schule für Musik und Tanz in Palma mit einer flotten Sohle aufs Parkett gelegt werden. Die Tänzer sind sehr unterschiedlich und doch haben sie eines gemeinsam: Sie versprühen pure Lebenskraft und Freude. „Genau das verkörpert der ,Ball de Bot’, der traditionelle mallorquinische Tanz: Lebensfreude”, erklärt der Direktor der Schule, Gabriel Frontera.

Das war jedoch nicht immer so. „Erst unser Schulgründer, Don Bertomeu Enseñat hat es durch seine Recherchen erreicht, dass die Mallorquiner heute alle miteinander tanzen können”, so Enseñats Nachfolger Frontera. Nachdem der Tanz unter den Mallorquinern verbreitet wurde, konnte der nächste Schritt stattfinden: „Da haben wir den Tanz von der Bühne wieder zurück ins Leben gebracht”, sagt Frontera stolz.

„Viele sehen Folklore und Traditionen wie Volkstänze als Fossilien vergangener Zeiten, die hier und da aufgeführt werden, aber mit dem wahren Leben nichts mehr zu tun haben”, sagt Frontera und legt eine dramatische Pause ein. „Aber auf Mallorca lebt die Folklore! Wir sind die Folkore, das ist unsere Identität”, betont er.

„Das Tolle am Ball de Bot ist, dass wirklich jeder den Tanz lernen kann. Herkunft, Alter, Religion oder politische Gesinnung spielen alle keine Rolle.” Das Wort „Herkunft” hebt der Mallorquiner in seiner Aussage besonders hervor. Ihm liegt die Aufrechterhaltung der kulturellen Identität der Insel am Herzen. „Ich möchte, dass die Besucher unsere Kultur kennen- und lieben lernen. Aber wie soll das gehen, wenn sie nie damit in Berührung kommen?” fragt er rhetorisch.

Die Insel sei im Begriff, ihre Identität und Kultur zu verlieren. „Nur wenn die Traditionen geliebt, gelebt und aufrechterhalten werden, haben sie eine Chance zum Überleben”, ist Frontera überzeugt.