Mit einer Serie von Video-Porträts nimmt uns die Fernsehjournalistin Sibylle Tiessen mit auf eine fesselnde Reise in eine Welt voller spannender Projekte, kultureller Vielfalt und authentischer Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohner Mallorcas. Unterstützt von TUI, der TUI Care Foundation und dem renommierten Mallorca Magazin erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer mehr über die vielen Facetten der Insel.
Episode 14: Die Geschichte eines ganz besonderen Schuhs aus Sóller
1975 eröffnete Maria Mira mit ihrem Bruder Paco am Hafen von Sóller einen Laden, in dem sie Lederprodukte wie Gürtel, Taschen, Sandalen und Hüte herstellten und verkauften. „Nach ungefähr 20 Jahren kamen allerdings die Dinge, die wir anfertigten, aus der Mode. Sie hatten einen Touch der 70er Jahre und die Leute nannten uns nur noch „die Hippies vom Hafen“, erinnert sich Mira.
Also vertrieben sie weiterhin lediglich die bunten Sandalen und legten den Schwerpunkt insgesamt auf Schuhe. Und mit dieser Änderung ging es wieder aufwärts:
„Das hier sind die sogenannten „Porqueres“. Sie sind ideal, um auf dem Feld oder bei den Schweinen zu arbeiten. Die Bauern nutzen das Schuhwerk bei der Ernte, um, wenn nötig, besser auf die Olivenbäume steigen zu können“, erklärt die Fachfrau. „Und das hier sind ‚Patateras‘, also Stiefel, die bei der Kartoffelernte getragen werden.“ Mira zeigt auf die Lasche der Schuhe, die über dem Schuhwerk liegt und nicht wie gewöhnlich, im Inneren. „Wenn die Leute durch die Felder gehen, kann der Schmutz nicht in die Schuhe gelangen. Mit einer Lasche im Innenteil müsste der Schuh dauernd vom Dreck befreit werden“, so Mira.
Mira und Paco dachten sich noch eine Innovation aus: Denn die Porqueres gab es früher nur einfarbig. „Da jedoch immer ein paar Lederreste der bunten Sandalen übrigblieben, fing ich an, diese Stücke in den Porqueres zu verarbeiten. Das war eine gute Idee, denn die Nachfrage stieg”, erzählt die Schuhmeisterin. „Aus den Arbeitsschuhen wurde so ein Schuh für jeden Tag und jedermann. Viele Studenten tragen vor allem die Patateras vielfach koloriert und haben so einen richtigen Trend erschaffen.”
Und die Zukunft ist auch bereits gesichert. Ihr Sohn Jaume hat sich entschlossen, das Geschäft irgendwann zu übernehmen. „Er bringt jetzt schon frischen Wind herein. Darüber bin ich überglücklich.“