Eine raue Küste. Schwer liegen Wolken auf den Bergen. Von Schnee bedeckt. Ein Gletscher schiebt sich in eine weite Ebene. Tussockgras-Hügel. Und abertausende Pinguine. Ihr Gekreisch erfüllt die Luft. Ihr Geruch ebenfalls. Das Zodiac braust auf eine provisorische Anlegestelle zu. Augen tränen vom Fahrtwind. Es ist kalt. Drei Grad Celsius. Ein typischer Sommertag auf Südgeorgien. Crew-Mitglieder helfen uns an Land, zwei, drei Schritte in Gummistiefeln durch eisiges Wasser. Wir erreichen die Salisbury Plain, umgeben von tausenden von Tieren. Tief einatmen. Willkommen in der „Serengeti des Südens“.
250.000 Königspinguine nisten hier. Ohne Scheu und mit unverhohlener Neugier trippeln einige an uns vorbei. Eine Gruppe von Experten begleitet die Reise und verweist auf Besonderheiten: „Die Pinguine, die wie braune Kaffeekannenwärmer aussehen, sind Jungtiere – noch in der Mauser.“ Man erinnert uns, den Respektsabstand von fünf Metern zu wahren. Gar nicht so leicht. Eine Babypelzrobbe robbt auf uns zu. Untertassengroße Augen sehen uns an. Einer der fast fünf Meter langen Seeelefanten hebt einen Kopf voller Narben. Ein Schnauben. Dann döst er weiter. Die Antarktis macht etwas mit uns – noch bevor wir sie erreicht haben.