Der Tourismussektor steht wie viele andere Wirtschaftsbereiche vor einem Jahrzehnt der nachhaltigen Transformation. Dabei kommt TUI als weltweit führendem integriertenTourismuskonzern eine besondere Verantwortung zu, die der Reisekonzern konsequent wahrnimmt. Darüber haben Unternehmensvertreter aus verschiedenen Geschäftsbereichen der TUI Group am 25. August 2022 mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages und der Hamburger Bürgerschaft diskutiert. An Bord der in Hamburg vor Anker liegenden Mein Schiff 1 konnten sich die Politikerinnen und Politiker zudem bei einem Umweltrundgang einen eigenen Eindruck über die umfassenden Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen von TUI Cruises verschaffen.
TUI Group Nachhaltigkeitsdialog: Abgeordnete besuchen Mein Schiff 1
CO2-Reduktion statt Kompensation – TUIs ehrgeizige Umweltziele
Thomas Ellerbeck, Mitglied des Group Executive Committee der TUI Group, gab erste Einblicke in die neue Nachhaltigkeitsagenda. Zwei Prämissen sind dabei wesentlich. Erstens will TUI CO2-Emissionen wirklich reduzieren, anstatt sie über Ausgleichsmaßnahmen zu kompensieren. Bis 2050 will es ein Net-Zero-Unternehmen sein. Zweitens wird TUI transparent und wissenschaftsbasiert vorgehen. So hat der Touristikkonzern bei der NGO Science Based Targets Initiative (SBTi) – die unter anderem vom WWF und dem UN Global Compact getragen wird – „Emissions-Fahrpläne“ für die Bereiche Fluggesellschaften, Kreuzfahrten und Hotels eingereicht. Für jedes der drei Geschäftsfelder wurden detaillierte Untersuchungen vorgenommen und Aktionspläne ausgearbeitet, um bereits bis zum Jahr 2030 signifikante Reduzierungen der Emissionen zu realisieren. Thomas Ellerbeck: „Damit stellen wir sicher, dass unsere selbst gesetzten Ziele zur Emissionsreduktion bis 2030 auf neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft beruhen und mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang stehen.“ Zudem stellte er jüngst gestartete Leuchtturmprojekte, wie das "Destination Co-Lab Rhodos“, vor. Dort entwickelt die TUI Group in Kooperation mit der Regierung Griechenlands und der Regierung der Region Südliche Ägäis sowie den Partnern vor Ort die Insel zu einer nachhaltigen Destination. Zum Start des Co-Labs Anfang dieses Jahres wurde das Projekt dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis persönlich vorgestellt.
Erste klimaneutrale Kreuzfahrten ab 2030
Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises, sprach über das Nachhaltigkeitsengagement von TUI Cruises, in der Umwelt- und Klimaschutz eine zentrale Rolle spielt: TUI Cruises hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2050 die gesamte Flotte (Mein Schiff & Hapag-Lloyd Cruises) klimaneutral zu betreiben. Bis 2030 will TUI Cruises bereits erste klimaneutrale Kreuzfahrten anbieten und signifikante Reduzierungen der Emissionen umsetzen. Bereits heute betreibt TUI Cruises mit der Mein Schiff Flotte und den Luxus- und Expeditions-Schiffen von Hapag-Lloyd Cruises die modernste und umweltfreundlichste Flotte weltweit. Bei künftigen Neubauten für die Mein Schiff Flotte setzt TUI Cruises auf den Einsatz von emissionsärmeren Treibstoffen bzw. Flüssiggas, perspektivisch BIO-LNG. Eines der Schiffe wird so gebaut, dass es zukünftig auch mit Methanol, bzw. grünem Methanol, fahren kann.Dies seien alles wichtige Investitionen in die Zukunft, um die Dekarbonisierungvoranzutreiben, so Meier. Auch die Stromversorgung in den Häfen ist Thema: Künftig werden alle Schiffe Landstrom nutzen können, einige Schiffe tun dies bereits heute, sofern verfügbar. Die Herausforderung: Bis auf einige deutsche und nordeuropäische Häfen fehlen die landseitigen Anschlüsse. Außerdem braucht es Ökostromkonzepte, damit die Emissionen nicht in andere Bereiche verlagert werden. Hier sind Politik und Hafenbetreiber gefordert.
Bei einem Rundgang hinter den Kulissen erläuterte Lucienne Damm, Head of Sustainabilitybei TUI Cruises, wie Umwelt- und Klimaschutz an Bord der Mein Schiff 1 umgesetzt werden. Eine Schlüsselrolle nehmen die Umweltoffiziere ein. Sie sind stets an Bord, kontrollieren die Einhaltung geltender Bestimmungen und darüberhinausgehenden hohen Standards in den Bereichen Energieeffizienz, Umgang mit Abfall und Abwasser und trainieren die Crew. Themen sind unter anderen die Reduktion von Lebensmittelabfällen und Recycling.
Investitionen in moderne Flugzeugflotte
Für etwa 80 Prozent der CO2-Emissionen der TUI Group ist der Luftverkehr verantwortlich. Die konsequente Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist daher Kernbestandteil der neuen TUINachhaltigkeitsagenda. Der Einsatz neuer und emissionsärmerer Flugzeuge ist dabei wesentlich. Marco Ciomperlik, Chief Airline Officer der TUI Group, unterstrich, dass TUI dank millionenschwerer Investitionen bei der CO2-Emissionsintensität bereits vor der Corona-Pandemie führend war. Ein Erfolg, den auch die unabhängige NGO atmosfair in ihrem Airline Index regelmäßig bestätigt: TUIfly und TUI Airlines landen aufgrund ihrer Effizienz immer wieder auf den weltweiten Spitzenplätzen unter rund 125 Fluggesellschaften. „Auch nach der Pandemie setzen wir die Flottenerneuerung mit effizienten Flugzeugen des Typs Boeing 737 MAX fort“, so Ciomperlik. Sie reduzieren den Treibstoffverbrauch gegenüber vergleichbaren Maschinen um 14 Prozent, Lärmemissionen sinken um 40 Prozent. Eine Herausforderung bleibt die Verfügbarkeit von nachhaltigen Flugkraftstoffen (Sustainable Aviation Fuels, SAF). Dazu laufen Verhandlungen mit heutigen Treibstofflieferanten und neuen SAF-Anbietern.