Warum sind aus Ihrer Sicht die Nordischen Länder Standort für das Center of Excellence?
Zum einen finden wir dort ausgezeichnete kreative Produktionen, ein sehr starkes Team und eine starke Kreativagentur vor. Das TUI Nordic-Marketingteam hat sehr erfolgreich ein Kommunikationskonzept erstellt, das sich wirklich abhebt. Und zum anderen sind die Nordischen Länder echte Trendsetter. Was wir hier erleben, taucht erst drei oder vier Jahre später in den übrigen Märkten auf.
Letztes Jahr nahm Friederike an der Autorallye „Baltic Sea Circle“ teil. Sie fuhr bis zu zwölf Stunden am Tag in einem zwanzig Jahre alten Auto durch die Ostseeländer. Es galt, 8.700 Kilometer in 16 Tagen ohne GPS und Autobahnen zurückzulegen. Die gesammelten Spenden gingen an den Verein Handicap Kickers Hannover e.V., das Sage Hospital in Senegal und den Verein Die Arche e.V. – allesamt gemeinnützige Organisationen, die sich bemühen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Friederike ist auch begeisterte Kite-Surferin. Sie hat bereits in Boston und Seattle gelebt und ist durch ihren Umzug nach Stockholm zum dritten Mal in ein anderes Land gezogen.
Ich liebe Abenteuer. Ich habe aber auch gern eine Art Basis, zu der ich zurückkehren kann. Abenteuer sind jedoch fantastisch, und mein Umzug nach Schweden ist ein Abenteuer.
Ehe ich hierher kam, dachte ich: Dieser Umzug wird leicht. Ich war ja schon zuvor ins Ausland gezogen, und die schwedische Kultur ist der deutschen ähnlich. Neulich war ich dann in einem Ica Maxi-Supermarkt und starrte zehn Minuten lang auf verschiedene Waschmittel. Ich fragte mich. „Hmm – welches davon ist wohl für die Feinwäsche?“ Diese kleinen Dinge des Alltags lassen einen erkennen, dass es wohl doch nicht so einfach ist, wie man gedacht hatte.
Was versprechen Sie sich von dieser Erfahrung?
Zur Zeit schaue mir im Fernsehen die schwedische Show „Bonusfamiljen“ an, bei der es darum geht, das Familienleben neu zu organisieren, wenn sich eine Familienkonstellation ändert. Das ist großartig, denn dort lerne ich viel über die aktuelle schwedische Kultur und zugleich auch die schwedische Sprache.
Letztlich möchte ich Spaß haben und neue Freundschaften schließen. Das ist mir wichtig.
Was können Ihre neuen Kollegen von Ihnen lernen?
Ich möchte Beziehungen aufbauen. Erfolgreich marktübergreifend arbeiten. Und hoffentlich können wir gemeinsam lernen, wie man das Center of Excellence erfolgreich aufbaut und weiterentwickelt.
Gibt es andere Marken, die Sie inspirieren?
In Bezug auf Markenkonsistenz gibt es einige, von denen wir lernen können. Apple natürlich. Aber auch andere Marken, die ihr eigenes Erbe (ihre Herkunft?) clever nutzen. Ein Beispiel ist IKEA, eine Marke mit schwedischen Wurzeln, die sie erfolgreich auch in anderen Märkten nutzt. Wenn man sich eine IKEA-Radiowerbung in Deutschland anhört, wird man feststellen, dass der Sprecher einen schwedischen Akzent hat. Es gibt auch Marken, die großartige Inhalte für soziale Medien schaffen. Ich denke, jeder erinnert sich an den Werbespot mit dem Spagat zwischen zwei Volvo-Trucks.
Was ist gute Führung für Sie?
Ich hatte das Glück, in diesem Jahr an TUIs globalem „Perspectives“-Entwicklungsprogramm teilzunehmen, das sich an angehende Führungskräfte mit einem hohen Leistungspotenzial richtet. Jedem, der sich für starke Führung im digitalen Zeitalter interessiert, kann ich das Programm nur wärmstens empfehlen. Bei einem der Webinars präsentierte unser Nordic MD Alex das nordische Führungsmodell, das auf Vertrauen, Transparenz, Gemeinsamkeit, Ausprobieren & Lernen basiert. Bei all diesen Punkten kann ich ihm nur voll und ganz zustimmen. Außerdem sollte eine gute Führungskraft meiner Meinung nach ein guter Zuhörer sein.
Im letzten Jahr vollzog Friederike einen wichtigen Wandel. Sie begann, sich die einfache Frage zu stellen: „Habe ich den Menschen heute wirklich zugehört?“ Es mag unbedeutend klingen, aber wir alle wissen, dass es ein großer Schritt ist, eine neue Verhaltensweise im eigenen Leben zu verankern. In der heutigen Welt wird Zuhören möglicherweise immer stärker als Reden.
Ich habe gelernt, zuzuhören und das Gehörte besser zu reflektieren. Das ist besonders wichtig, wenn man marktübergreifend arbeitet. Nur wenn man die Herausforderungen wirklich versteht, kann man die richtigen Lösungen finden.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ehrlich gesagt, kann ich heute nicht sagen, wo ich in fünf Jahren sein werde. Aber das ist völlig in Ordnung, denn wenn mich vor fünf Jahren jemand gefragt hätte, wo ich heute wäre, hätte ich niemals erwartet, dass ich hier in diesem Café in Stockholm sitzen und dieses Interview mit Ihnen führen würde.
Fünf letzte Fragen:
Fleischklößchen oder Bratwurst
Zara Larsson oder Lena Meyer-Landrut
Business oder Casual
Stockholm oder Hannover
Berge oder Meer