22:00 Uhr Die Nachtschicht versammelt sich zur Besprechung für den P-Check, der heute Nacht auf dem Plan steht. Diese Komplettkontrolle ist alle 600 Flugstunden fällig und deutlich umfangreicher als die täglichen oder wöchentlichen Überprüfungen, die im laufenden Betrieb auf dem Vorfeld stattfinden. Marcus Oberheide, einer von zwei Schichtleitern, teilt die Männer in Teams ein. Triebwerke, Kabine, Frachtraum, Tragflächen, Rumpf: Jeder bekommt ein klar umrissenes Aufgabenfeld, alte Hasen und Auszubildende arbeiten Seite an Seite. Innerhalb von Minuten sind die Teams mit dem nötigen Werkzeug ausgestattet und entlang der Maschine positioniert. Auch die Reinigungstruppe ist bereits angerückt und beginnt mit der Grundreinigung der Kabine.
TUI-fly-Zentrale, Verkehrszentrale
23:40 Uhr Wenige Meter weiter, im 4. Stock der TUI-fly-Zentrale. Das Licht ist gedimmt, erhellt wird das weitläufige Büro vor allem vom Schein zahlreicher Monitore. Verteilt an mehreren Arbeitsinseln sitzen die Flugdienstberater des TUI Group Operations Centre (GOC) und ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Crew Contact. Beide Teams arbeiten in drei Schichten – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Im GOC hat heute Nacht Peter Machts die Verantwortung. Mithilfe von vier Bildschirmen behält er nicht nur die gesamte TUI-Airlineflotte im Blick, sondern checkt parallel auch alles, was deren Flugbetrieb beeinträchtigen könnte. Aktuell läuft alles nach Plan, doch das kann sich jederzeit ändern. Krisenmanagement ist Teil des Jobprofils: „Bei Unwetter, Streiks oder wenn Maschinen aufgrund von Reparaturen ausfallen, kann eine entspannte Schicht innerhalb von Sekunden stressig werden“, weiß er aus Erfahrung. Dann muss schnellstens ein Plan B her. Da dafür in der Regel viele Rädchen ineinandergreifen müssen, verbringt das GOC-Team so manche Stunde in nächtlichen Telefonkonferenzen mit anderen Bereichen. Ziel ist immer, die Auswirkungen für die Passagiere so gering zu halten wie möglich – und gleichzeitig Umweltauswirkungen und Kosten im Blick zu behalten.