- Expert*innen aus der internationalen Tourismusbranche können sich jetzt als Mentor*innen für das Programm bewerben und lokale Unternehmerteams unterstützen
- Rund 1.000 Teilnehmer*innen erhalten im Zeitraum von sechs Monaten Workshops, individuelles Mentoring und finanzielle Unterstützung
- Fokus auf kleine und mittlere lokale Unternehmen, die einen positiven sozialen oder ökologischen Einfluss in ihrer Region haben
- Das Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt
TUI Care Foundation und enpact starten das Tourism Recovery Programme. Im Rahmen des sechsmonatigen Programms erhalten die teilnehmenden kleinen und mittleren Unternehmerteams individuelles Mentoring, Zugang zu Workshops und Training sowie direkte finanzielle Unterstützung. Damit unterstützt der europäische Reisesektor junge Tourismusunternehmer*innen in Südafrika, Kenia, Ägypten und Mexiko in Zeiten der Krise.
Das Mentoring-Programm findet zwischen November 2021 und Januar 2022 statt und bietet gezielte Beratung durch individuelle Sitzungen mit Expert*innen aus dem europäischen Tourismussektor. Tourismusprofis aus verschiedenen Bereichen können sich nun als Mentor*innen für das Programm bewerben – unter anderem werden erfahrene Fachleute aus den Bereichen Finanzen, Marketing, Vertrieb, Nachhaltigkeit und Geschäfts- oder Produktentwicklung gesucht. Noch bis zum 12. September können sich Expert*innen auf den Homepages von der TUI Care Foundation und von enpact als Mentor*innen bewerben.
Lucia De Carlo, Referatsleiterin für die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft und nachhaltige Wirtschaftspolitik im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sagte bei der Begrüßung der Teilnehmer*innen: „Die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung durch den Tourismus ist dringender denn je. Die gesamte touristische Wertschöpfungskette wurde im vergangenen Jahr durch die Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogen. Arbeitsplätze sind verloren gegangen, Existenzen sind gefährdet, die biologische Vielfalt ist bedroht. Benachteiligte Gruppen waren besonders stark betroffen. Unser Ministerium hat daher ein umfassendes Programm aufgelegt. Es ebnet den Partnerländern den Weg zu einer widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Tourismuslandschaft. Unsere Maßnahmen helfen den lokalen Tourismusunternehmen, sich während der Krise zu finanzieren, ihre Infrastruktur zu erhalten und die Branche auf einen nachhaltigen und widerstandsfähigen Wiederaufbau vorzubereiten." Lucia De Carlo zeigte sich erfreut, die Zusammenarbeit mit enpact und der TUI Care Foundation fortsetzen zu können, die bereits im vergangenen Jahr mit einem Vorläuferprogramm begonnen hatte. „Das Programm hat 330 Unternehmen aus sechs Ländern direkt unterstützt - mit großem Erfolg. Es hat innovativen Unternehmer*innen viel Know-how, finanzielle Unterstützung und wertvolle Netzwerke vermittelt. Trotz der anhaltenden Krise konnten die Teilnehmer*innen mehr Selbstvertrauen gewinnen und ihre Unternehmen weiter entwickeln und voranbringen."
Felix Ruf, Leiter der Komponente Nachhaltige Entwicklung durch Tourismus bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ), fügte hinzu: „Das Programm wird nicht nur dazu beitragen, dass der Tourismus gestärkt aus der Krise hervorgeht, sondern auch zu einer nachhaltigen Entwicklung mit größtmöglicher Breitenwirkung. Wir sind sehr stolz darauf, so starke Partner wie enpact und die TUI Care Foundation zu haben.‘‘
Die Tourismusbranche trägt 10 % zur globalen Wirtschaftsleistung bei und ist weltweit für jeden zehnten Arbeitsplatz verantwortlich. Das Tourism Recovery Programme greift dieses Potenzial der Branche auf, indem es den teilnehmenden Unternehmen einen Entwicklungsplan zur Verfügung stellt, der sie bei ihrer Erholung und ihrem Wachstum während der Pandemie unterstützt. Das Projekt bietet einen Rahmen, um die Auswirkungen von sozial, ökologisch oder technologisch innovativen Tourismusunternehmen zu maximieren und gleichzeitig starke Verbindungen mit dem europäischen Reisemarkt zu schaffen und so die infrastrukturelle Erholung dieser Reiseziele zu gewährleisten.
Eines der 315 teilnehmenden Unternehmen ist Olarioi Safaris in Kenia, ein von der Maasai-Gemeinschaft betriebener Safariveranstalter in Kenia. Das Unternehmen, das in der lokalen Gemeinde stark verwurzelt ist, hat Einkommensmöglichkeiten für mehr als 37 Maasai geschaffen, die als Reiseführer*innen tätig sind. 183 Maasai-Mädchen hat das Unternehmen zudem in den letzten vier Jahren den Besuch einer Grundschule, einer weiterführenden Schule und einer Universität ermöglicht.
In Ägypten revolutioniert VRTEEK die Art und Weise, wie wir historische Stätten erleben, indem es immersive VR-Erlebnisse bietet. Das Unternehmen bietet eine virtuelle Tour durch die berühmte El Muizz Straße in Kairo an und arbeitet zusammen mit dem ägyptischen Ministerium für Tourismus und Altertümer um VR-Erlebnisse an über 300 touristischen Orten zu entwickeln.
Ein weiterer Teilnehmer ist der im südafrikanischen Kapstadt angesiedelte Veranstalter Click & Drive Tours, der mit einem Gemeindezentrum in einem Township zusammenarbeitet, wo er Urlauber*innen den Kauf von lokalem Kunsthandwerk ernöglicht. Das junge Unternehmen möchte die Teilnahme am Tourism Recovery Programme nutzen, um seine digitale Transformation zu beschleunigen und seine Online-Präsenz auszubauen.
Das Tourism Recovery Programme baut auf den Erfahrungen des vorherigen COVID-19-Relief Programme for Tourism auf, das im Juni 2021 abgeschlossen wurde. 352 Teilnehmer*innen aus 150 Tourismusunternehmen in Mexiko, Kenia, Indonesien und Jordanien profitierten von diesem ersten Programm. Insgesamt konnten 1.213 Arbeitsplätze durch das Programm gestützt werden und über 3.000 Menschen konnten indirekt von dem Programm profitieren, darunter Zulieferer und Geschäftspartner der teilnehmenden kleinen und mittleren Unternehmen.
Sowohl das Tourism Recovery Programme als auch das COVID-19 Relief Programme for Tourism sind Teil der Empowering Entrepreneurship Initiative von enpact, die gegründet wurde, um Unternehmer*innen in Schwellenländern direkt zu unterstützen und ihnen zu helfen, die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie zu bewältigen.