- Aufsichtsrat unterstützt Umbaupläne und erteilt der Geschäftsführung das Mandat zu Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften
- Bestehende Beschäftigungsgarantie bis Ende 2021 für alle deutschen TUI-Gesellschaften gilt auch für den Umbau der TUI fly
- Bekenntnis zum Firmensitz und zum Airline-Standort Hannover: Hannover und Düsseldorf bleiben größte Basen der TUI fly Flotte
TUI fly Geschäftsführer Oliver Lackmann erklärt nach der Sitzung des Aufsichtsrates der TUI fly GmbH in Hannover:
„Die Geschäftsführung hat dem TUI fly Aufsichtsrat die Pläne zur Neuaufstellung für den deutschen Ferienflieger in der heutigen Sitzung erneut vorgestellt und die Notwendigkeit von Veränderungen intensiv erläutert. Es sind zweifellos große Veränderungen und Einschnitte für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für das Unternehmen. Die Entscheidung macht sich niemand leicht, weder ich selbst als Geschäftsführer und Flugkapitän noch der Aufsichtsrat. Aber die TUI fly Flotte ist für die Kundenzahl unseres deutschen TUI-Reiseveranstalters zu groß. Wir müssen diese Flotte verkleinern und innerhalb der fünf Fluggesellschaften des Konzerns enger zusammen arbeiten. Sonst werden wir als Premium-Anbieter im Ferienflug den Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Fluggesellschaften noch weiter vergrößern.
Der deutsche Flugmarkt war bereits vor der Corona-Pandemie von erheblichen Überkapazitäten und einem harten Preiskampf bestimmt. Die Corona-Pandemie hat im Airline-Sektor zu starken Verwerfungen geführt, insbesondere für die Ferienflieger. Das reguläre Geschäft der TUI fly ist seit Mitte März vollständig zum Erliegen gekommen. Vorhersagen zufolge wird der Flugverkehr auch im kommenden Jahr noch deutlich unter dem Volumen des Jahres 2019 liegen. Die Flotte der TUI fly konnte vor Corona selbst in der Hochsaison nicht kostendeckend ausgelastet werden. In der Vergangenheit waren zwischen 14 und sieben Flugzeuge mit Crews dauerhaft an Air Berlin, später an Eurowings vermietet. Dies waren also Flugzeuge und Sitzplätze, die wir als Reiseveranstalter nicht mit eigenen Kunden belegen konnten. Die Lage ist nun infolge der Pandemie nochmals schwieriger geworden. Im langfristigen Interesse aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Airline - und im Interesse der TUI als Ganzes - müssen wir die TUI fly fit für die Zukunft machen.
Wir wollen mit den Vertretern der Belegschaft zügig zu einer Einigung kommen. Der Aufsichtsrat der TUI fly hat der Geschäftsführung das Mandat erteilt mit den Betriebsräten und den Gewerkschaften in Verhandlungen einzutreten. Grundlage für die Verhandlungen ist auch die bis Ende 2021 bestehende Beschäftigungssicherung, die für alle Gesellschaften der TUI Group in Deutschland mit dem Konzernbetriebsrat vereinbart ist. Sie schließt betriebsbedingte Kündigungen mit Wirkung vor Ende 2021 aus. Wir sehen diese seit 2019 bestehende Vereinbarung als Chance, den Umbau so sozialverträglich wie möglich gestalten zu können. Dieses Ziel hat auch der Aufsichtsrat heute unterstrichen. Wir sind uns sehr bewusst, dass es bei dem Abbau jeder einzelnen Stelle um Kolleginnen und Kollegen geht, die mit hoher Loyalität zu ihrer Fluggesellschaft stehen. Unser Ziel ist es möglichst viele Arbeitsplätze bei der TUI fly langfristig zu sichern. Das wird jedoch nur gelingen, wenn wir die Größe der Airline auf ein gesundes und zukunftsfestes Maß anpassen. Wir werden die Interessen der Beschäftigten, des Flughafen-Standortes Hannover und der TUI als Ganzes in den Entscheidungen berücksichtigen. Wir stehen jetzt am Anfang, nicht am Ende der Verhandlungen über die Ausgestaltung des Umbaus, dessen Kern die angekündigte Anpassung der Flotte auf rund die Hälfte der heute 39 Flugzeuge ist.
Zudem sollen über alle fünf Fluggesellschaften des Konzerns zentrale Funktionen stärker zusammengeführt werden. In einem ersten Schritt werden die europäischen Airlines der TUI unter dem Dach einer Gesellschaft zusammengeführt. Diese zentrale Flug-Sparte für die Konzern-Airlines der TUI wird ihren Sitz in Hannover haben. Ein Abbau von Stellen ist bei der TUI fly in der Technik, Verwaltung sowie bei Crews vorgesehen, weil weniger Flugzeuge zum Einsatz kommen. TUI fly will sich künftig auf die Abflughäfen Hannover und Düsseldorf als die größten Flotten-Standorte sowie Frankfurt, München und Stuttgart konzentrieren.“