- Bereinigtes EBITA im 1. Halbjahr 2015/16 um 16,3 Prozent verbessert
- Umsatz steigt im Berichtszeitraum um 2,7 Prozent
- Starke operative Entwicklung bei TUI UK, Riu sowie TUI Cruises
- Zusätzliche Synergien aus Merger im 1. Halbjahr über 15 Millionen Euro
- Verkaufsprozess für Specialist Group wird vorbereitet
- TUI Frankreich: Stärkung Marktposition durch Übernahme Transat-Tochtergesellschaft
- Ergebniswachstum für Gesamtjahr bestätigt – Bereinigtes EBITA soll mindestens zehn Prozent (1) wachsen
- Joussen: „TUI ist auf Kurs und wird ihre international starke Position weiter ausbauen.“
Die TUI Group ist weiter auf Wachstumskurs. Sie hat die positive Entwicklung im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 fortgesetzt und das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Das für die Branche saisontypische Minus beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITA) lag im Berichtszeitraum mit -236,9 Millionen Euro um 16,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Auf Basis konstanter Wechselkurse und ohne den Oster-Effekt (frühe Osterfeiertage) wurde das saisonübliche Minus um 13,5 Prozent auf -245,0 Millionen Euro verringert. Der Umsatz der TUI Group wuchs im selben Zeitraum um 2,7 Prozent auf 6,79 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,61 Milliarden Euro). Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI Group: „Wir wachsen, investieren und bauen unsere Position als weltweit führender Touristikkonzern weiter Schritt für Schritt aus. Nach dem besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte 2014/15 sind wir auch sehr gut in das laufende Geschäftsjahr 2015/16 gestartet. Das Marktumfeld war im ersten Halbjahr zweifellos herausfordernd. Trotzdem konnten wir beim Umsatz und beim Ergebnis wachsen. Unser integriertes Geschäftsmodell und der starke Fokus auf das eigene Hotel- und Kreuzfahrtportfolio erweisen sich als strategisch richtig und machen uns robust.“ Joussen betonte, die Wachstumsstrategie und die Ausrichtung als vertikal integrierter Touristikkonzern weiter voranzutreiben. Mit dem erfolgreichen Verkauf der Hotelbeds Group wurde in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres bereits ein wichtiger Schritt getan. „Der auf die Touristik ausgerichtete Konzern ist unsere Zukunft. Dieses Profil werden wir weiter schärfen“, so Joussen bei der Vorstellung der Zahlen in London.
Verkaufsprozess für Specialist Group wird vorbereitet
Nachdem ersten erfolgreichen Schritt durch den Verkauf der Hotelbeds Group im 1. Halbjahr 2015/16, beabsichtigt der Konzern nun die Veräußerung der Specialist Group. Der Bereich bündelt die Aktivitäten von Spezialveranstaltern und wurde bereits seit dem Zusammenschluss von TUI AG und TUI Travel PLC Ende Dezember 2014 als unabhängige Einheit von Will Waggott geführt. Joussen: „In der Specialist Group sind mehr als 50 großartige Marken und erfolgreiche Firmen zusammengefasst. Allerdings gibt es nur wenig vertikale Integration mit dem touristischen Kerngeschäft. Die möglichen Auswirkungen auf die Profitabilität sowie die große Anzahl an Marken sind strategisch starke Argumente, die gegen eine Vereinheitlichung des Portfolios unter der Dachmarke TUI sprechen. Wir sind daher überzeugt, dass ein Verkauf der Specialist Group als Gesamtpaket der beste Weg ist, den Wert des Bereichs für unsere Anteilseigner zu maximieren. Durch den Verkauf können wir uns noch stärker auf das strategische Kerngeschäft fokussieren und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der TUI stärken.”
Das Portfolio der Specialist Group soll mit Ausnahme von zwei Veranstaltermarken ab Herbst 2016 innerhalb einer Transaktion verkauft werden. Crystal Ski und Thomson Lakes & Mountains werden nicht mitveräußert und stattdessen ab sofort bei TUI UK & Ireland integriert. Beide weisen hohe Synergien mit dem touristischen Kerngeschäft auf und sind vertikal integriert. Sowohl Chrystal Ski als auch Thomson Lakes & Mountains spielen gerade im Winter für die Auslastung unserer britischen Flugzeugflotte eine großer Rolle und erzielen damit jene Synergiepotenziale, die bei den anderen Spezialisten-Anbietern fehlen.
Will Waggott, der das Spezialistengeschäft im Vorstand verantwortet, hat gemeinsam mit seinem Team den Bereich in den letzten Monaten erfolgreich geführt und weiterentwickelt. Er wird den Verkaufsprozess der Specialist Group federführend leiten.
Post-Merger: weitere Synergien gehoben
Rückblickend auf den Ende 2014 vollzogenen Merger mit der britischen TUI Travel PLC weist TUI für den Berichtszeitraum insgesamt 15 Millionen Euro an Synergien aus. Davon wurden im ersten Halbjahr zehn Millionen Euro durch Einsparungen im Corporate Center erzielt.
Buchungslage entspricht den eigenen Erwartungen – Jahresprognose bestätigt
Die aktuelle Buchungslage für den Sommer 2016 entspricht den eigenen Erwartungen. Die gebuchten Quellmarktumsätze liegen mit zwei Prozent im Plus. Zurückhaltend bleiben die Gäste bei Reiseentscheidungen für die Türkei. Dagegen entwickeln sich die Destinationen im westlichen Mittelmeer und die Fernreisen sehr stark. „Unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie, die Robustheit unseres integrierten Geschäftsmodells und die aktuellen Buchungszahlen erlauben es uns, den Ausblick für das Gesamtjahr 2015/16 zu bestätigen. Das bereinigte EBITA soll um mindestens zehn Prozent1 gegenüber dem Vorjahr wachsen, in den drei Jahren bis 2017/18 wollen wir das bereinigte EBITA jährlich im Schnitt um zehn Prozent1 verbessern“, erklärte Joussen.
Touristik: gute Entwicklung in UK, bei Riu und TUI Cruises
Der Bereich Touristik umfasst alle Quellmärkte, den erweiterten Bereich Hotels & Resorts und die Kreuzfahrt-Aktivitäten. Die Quellmärkte verbuchten einen saisonal üblichen Verlust in Höhe von -296,4 Millionen Euro (Vorjahr: -264,2 Millionen Euro). Das Ergebnis der Region Nord (UK & Irland, Nordische Länder, Kanada, Russland) lag mit -110,9 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau (-109,6 Millionen Euro). UK & Irland verbuchten dabei eine starke Entwicklung, insbesondere bei Buchungen auf die Kanaren, auf der Langstrecke und bei Kreuzfahrten. In Kanada dagegen war das Ergebnis durch Wechselkurseffekte zwischen kanadischem und US-Dollar belastet. Die Region Zentral (Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen) verbuchte dagegen wie erwartet einen Ergebnisrückgang auf -109,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr
(-93,7 Millionen Euro) vor allem durch den Quellmarkt Deutschland. In Deutschland belasten weiterhin ein sehr schwieriges Wettbewerbsumfeld sowie die rückläufige Nachfrage nach den Destinationen in Nordafrika und der Türkei die Ergebnisentwicklung. In der Region West (Belgien, Niederlande, Frankreich) wurde ein operatives Ergebnis in Höhe von -75,7 Millionen Euro verbucht. Allerdings stand im Vorjahreszeitraum (-60,9 Millionen Euro) eine hohe einmalige Gutschrift im Quellmarkt Belgien zu Buche. Ohne diesen Einmaleffekt lag das saisonale Minus der Region West leicht unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Darüber hinaus erzielte Frankreich bessere Ergebnisse, gleichzeitig belasteten aber der Nachfragerückgang nach Nordafrika auf dem belgischen Markt sowie die Schließung des Brüsseler Airports.
Quellmarkt Frankreich: TUI wird nach Übernahme Transat-Tochter Marktführer
Insbesondere Frankreich verzeichnet eine positive Entwicklung, die Sommerbuchungen befinden sich aktuell im Plus. Als Teil des Turnaround-Plans in Frankreich und zur Stärkung der Marktposition hat die TUI beschlossen, den französischen Veranstalter des Touristikunternehmens Transat zu kaufen. Durch den Zusammenschluss soll TUI Frankreich eine solide Profitabilität erreichen. Außerdem steigt TUI auch zum Marktführer in Frankreich auf. Die Kombination von mehr Produktauswahl und höherer Flexibilität verbessert darüber hinaus das Kundenerlebnis.
Hotels & Resorts: Riu erhöht Auslastung / Durchschnittspreis pro Bett +8%
Die Sparte Hotels & Resorts verbuchte im 1. Halbjahr 2015/16 ein bereinigtes EBITA in Höhe von 83,7 Millionen Euro (Vorjahr: 55,6 Millionen Euro) und damit erneut ein sehr starkes Ergebnis. Insbesondere Riu konnte bei einer Erweiterung der Kapazitäten um zwei Prozentpunkte die Auslastung der eigenen Häuser um vier Prozentpunkte verbessern, der Durchschnittspreis pro Bett kletterte um acht Prozent. Bei Riu wurde insbesondere auf den Kanaren und in der Karibik ein deutliches Wachstum verbucht. Im Ergebnis von Robinson spiegeln sich unter anderem höhere Marketingkosten und eine derzeit schwächere Nachfrage bei Clubs in der Türkei wider.
Kreuzfahrten: positives operatives Ergebnis
Der Kreuzfahrt-Bereich der TUI Group hat im Berichtszeitraum das positive operative Ergebnis deutlich verbessert. Das bereinigte EBITA lag bei 40,1 Millionen Euro (Vorjahr: 18,3 Millionen Euro). Bei TUI Cruises sorgte die starke Nachfrage nach der „Mein Schiff 4“, die im Juni 2015 zur Flotte kam, sowie die hohe Auslastung der Schiffe und ein starkes Yield-Management für ein verbessertes operatives Ergebnis. Die Auslastung der aktuell vier Kreuzfahrtschiffe der TUI Cruises blieb mit 101 Prozent auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres, während die durchschnittliche Rate pro Tag und Passagier mit 147 Euro ebenfalls das Vorjahresniveau erreichte. Der Wachstumskurs der TUI Cruises im Marktsegment der Premiumkreuzfahrten wird in diesem Geschäftsjahr fortgesetzt. Im Juli wird die „Mein Schiff 5“ getauft und auslaufen. In den Jahren 2017 bis 2019 werden die Kreuzfahrtschiffe „Mein Schiff 6“ bis „Mein Schiff 8“ in Dienst gestellt. Es ist außerdem vorgesehen, dass mit Lieferung der „Mein Schiff 7“ und der „Mein Schiff 8“, die „Mein Schiff 1“ und die „Mein Schiff 2“ in die Thomson Cruises Flotte integriert werden. Die Flotte der TUI Cruises wird dann aus insgesamt sechs Schiffen bestehen.
Die Auslastung der Luxus- und Expeditionsschiffe bei Hapag-Lloyd Cruises konnte mit 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr (74 Prozent) erhöht werden. Die durchschnittliche Rate pro Tag und Passagier lag im Berichtszeitraum bei 561 Euro, das entspricht einem Plus um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.