- Partnerschaft für nachhaltiges Flugbenzin (SAF) gestartet, um Emissionsreduzierung im Luftverkehr zu unterstützen
- Mögliche Ausweitung der Zusammenarbeit auf andere Bereiche der touristischen Wertschöpfungskette von TUI, wie zum Beispiel Transfers in Destinationen und Kreuzfahrten
Hannover/Madrid, 18. Oktober 2022. TUI, einer der weltweit führenden Touristikkonzerne, sowie das spanische Energieunternehmen Cepsa haben eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Produktion und zur Lieferung von nachhaltigem Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) unterzeichnet. SAF ist ein wichtiges Instrument, um den CO2-Fußabdruck des Luftverkehrs weiter zu verringern, und hat für beide Unternehmen im Kampf gegen den Klimawandel Priorität. Die Kraftstoffe werden aus kreislauffähigen Rohstoffen hergestellt, die nicht mit Nahrungsmittelressourcen konkurrieren. Dabei handelt es sich etwa um gebrauchte Speiseöle, tierische Non-Food-Abfälle oder biologisch abbaubare Abfälle aus verschiedenen Industriezweigen. Sie ermöglichen eine Reduzierung der Flugzeugemissionen um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin.
TUI arbeitet seit vielen Jahren daran, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und den Kundinnen sowie Kunden ab spätestens 2050 emissionsfreies Reisen zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen und die Emissionen von Urlaubsreisen weiter zu reduzieren, setzt TUI verstärkt auf neue, regenerative Energiequellen.
„Wir sehen die nachhaltige Transformation nicht als Regulierung, sondern als Chance für TUI und die Reiseindustrie, für Destinationen, für Mitarbeitende und Kunden. Nachhaltiger Tourismus hat nicht nur einen geringen ökologischen Fußabdruck, sondern unterstützt auch den Wandel in den Urlaubsländern, das bietet Potential für die Menschen vor Ort und schafft sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert. Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit gehören zusammen. Das emissionsfreie Reisen ist unser ambitioniertes Ziel. Ob der Flug zum Urlaubsort, die Kreuzfahrt, die Übernachtung im Hotel oder vor Ort gebuchte Ausflüge – gemeinsam mit Partnern sowie eigenen Konzepten und Projekten zur Emissionsreduktion arbeiten wir kontinuierlich und sehr konkret am Ziel „Net-Zero“, Jedes Geschäftsfeld, ob TUI Hotels & Resorts, Kreuzfahrten oder Fluggesellschaften, hat Ziele und einen klaren Fahrplan - wichtig sind zusätzlich Zwischenschritte, wir wollen und müssen Net-Zero schneller als 2050 erreichen“, sagt Thomas Ellerbeck, Chief Sustainability Officer und Mitglied des Group Executive Committe der TUI Group.
„Kooperationen wie mit Cepsa unterstützen uns dabei, unsere Klimaziele zu erreichen. Wir haben uns ambitionierte Reduktionsvorgaben für die TUI Airlines gesetzt, die derzeit von der unabhängigen Science Based Targets Initiative validiert werden. SAF spielt für die Emissionsreduktion in der Luftfahrt und für TUI eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig tragen solche Kooperationen dazu bei, dass die Verfügbarkeit nachhaltiger Flugkraftstoffe in Zukunft steigt und sie zu einer tragenden Säule des CO2-neutralen Fliegens werden können. Denn neben klimaeffizienteren Flugzeugen sind vor allem nichtfossile Kraftstoffe ein wichtiger Hebel für eine CO2-neutrale Zukunft des Reisens“, sagt Marco Ciomperlik, Chief Airline Officer der TUI Group.
Im Fokus: Kooperation mit Cepsa
TUI arbeitet bei der Umsetzung der Pläne zur Emissionsreduzierung mit starken Partnern zusammen und pflegt eine langjährige Partnerschaft mit dem spanischen Unternehmen Cepsa. Spanien, insbesondere mit seinen Urlaubsinseln wie den Kanaren und Balearen, ist eines der wichtigsten Ziele für TUI Airlines. Cepsa beliefert TUI nicht nur mit Kerosin und künftig auch mit SAF, sondern in einigen Destinationen überdies mit Treibstoff für Reisebusse und für die Schiffe der Kreuzfahrtsparte des Konzerns – zwei Bereiche, in denen die Unternehmen ebenfalls zusammenarbeiten, um die Dekarbonisierung voranzutreiben.
„Cepsa will seinen CO2-Fußabdruck und den seiner Kunden durch die Produktion von alternativen Energien wie etwa nachhaltigem Flugbenzin verringern, einem bewährten Weg zur Dekarbonisierung des Flugverkehrs. Partnerschaften wie die mit TUI sind für diese Bemühungen von entscheidender Bedeutung, nicht nur für den Luftverkehr, sondern ebenso für unsere gemeinsame Suche nach Alternativen auch bei anderen Reiseformen", sagt Carlos Barrasa, Cepsa‘s Direktor für Commercial & Clean Energies.
Hierzu erklärte Tobi Pardo, Direktor für Luftfahrt und Asphalt bei Cepsa: "Diese neue Allianz zur Schaffung nachhaltigerer Formen des Luftverkehrs unterstreicht unser Engagement, unseren Kunden zunehmend kohlenstoffarme Lösungen anzubieten. Wir wollen diesen Weg an der Seite unserer Kunden gehen, mit denen wir eine starke Entschlossenheit im Kampf gegen den Klimawandel teilen."
Was genau ist SAF?
SAF wird aus anderen Rohstoffen als Erdöl hergestellt und kann auf unterschiedliche Weise gewonnen werden, zum Beispiel aus Biomasse, wie Fetten, Alkoholen, Rest- oder Abfallstoffen oder aus erneuerbaren Energien. Auch diese strombasierten Kraftstoffe – sogenannte „Power-to-Liquid"-Kraftstoffe – gelten als sehr vielversprechend. Dabei werden Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien in Kraftstoff umgewandelt. Der Vorteil: Die Anbaufläche für Biomasse ist nicht notwendig. Noch ist SAF nur in begrenzten Mengen verfügbar und teurer als herkömmlicher Kraftstoff aus Erdöl. Doch TUI sieht hier ein großes Potenzial – und setzt sich dafür ein, SAF umfassend nutzbar zu machen, damit es langfristig zu marktfähigen Preisen produziert werden kann. Absichtserklärungen untermauern dieses Engagement.
Die Vereinbarung steht im Einklang mit dem „Fit for 55"-Paket der Europäischen Kommission, das eine Gesetzesinitiative namens „RefuelEU Aviation" umfasst, die darauf abzielt, Angebot und Nachfrage von Biokraftstoffen für den Luftverkehr in der Europäischen Union bis 2025 auf zwei Prozent, bis 2030 auf fünf Prozent und bis 2050 auf 63 Prozent zu steigern. Die Partnerschaft von TUI und Cepsa unterstützt mehrere der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030: SDG 7 (Zugang zu erschwinglicher, sicherer, nachhaltiger und moderner Energie gewährleisten), SDG 8 (inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und menschenwürdige Arbeit fördern), SDG 12 (nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen) sowie SDG 13 (dringend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen).
Weitere Bausteine für die TUI Nachhaltigkeitsagenda
Eine umfassende TUI Nachhaltigkeitsagenda wird im November vorgestellt. Die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks beim Reisen wird weiterhin ein wesentlicher Bestandteil des Nachhaltigkeitsengagements von TUI sein, ebenso wie soziale und ökonomische Aspekte.
Die TUI Airlines gehören bereits heute zu den klimaeffizientesten Fluggesellschaften der Welt. TUI hat kontinuierlich in neue Flugzeuge investiert und fliegt heute mit einer im deutschen, europäischen und internationalen Vergleich sehr modernen und klimafreundlichen Flotte. Neben nachhaltigen Flugkraftstoffen hat TUI viele weitere Maßnahmen im Blick, um energieeffizientes Reisen voranzutreiben und Emissionen deutlich zu reduzieren. Kontinuierliche Investitionen in moderne, kohlenstoffeffizientere Flugzeuge gehören ebenso dazu wie die kontinuierliche Effizienzsteigerung im Flugbetrieb. Mehr über das Engagement von TUI und nachhaltiges Reisen erfahren Sie auch unter: https://www.tuigroup.com/en-en/responsibility
Cepsa setzt auf “Positive Motion”
Cepsa hat Anfang dieses Jahres seine Strategie für nachhaltigere Energie, Positive Motion, vorgestellt. Das Unternehmen entwickelt ein Ökosystem, das sich darauf konzentriert, die Dekarbonisierung von Industriekunden, im Luft- und Seeverkehr sowie im Unternehmen selbst durch die Produktion grüner Energiequellen, hauptsächlich von erneuerbarem Wasserstoff und von Biokraftstoffen, zu beschleunigen. Cepsa will bis 2030 der führende Biokraftstoffhersteller in Spanien und Portugal werden und jährlich 2,5 Millionen Tonnen produzieren. Hierbei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Nachhaltigkeit des Luftverkehrs, indem jährlich 800.000 Tonnen SAF hergestellt werden.
Das Unternehmen hat einen ehrgeizigen Fahrplan zur Senkung seiner Emissionen aufgestellt und gehört damit zu den Vorreitern in seinem Sektor. Konkret will Cepsa bis 2030 seine Scope-1- und Scope-2-Emissionen gegenüber 2019 um 55 Prozent und den Kohlenstoffintensitätsindex seiner Energieproduktverkäufe, der Scope 1, 2 und 3 umfasst, um 15 bis 20 Prozent senken.