Welche Veränderungen, die ihr aufgrund von Corona eingeführt habt, werden deiner Meinung nach über die Pandemie hinaus bestehen bleiben? Hat es einen langfristigen Eindruck auf dich hinterlassen?
Ich musste viel mehr lernen, „auf eigenen Füßen“ zu stehen, als wir das früher alle getan haben. In der Vergangenheit hatten wir in der Destination eine Vorbereitungsphase und dann eine Startphase, aber jetzt sind wir einfach viel „dynamischer“ und müssen uns flexibel auf Veränderungen einstellen. Es liegt jetzt so vieles außerhalb unserer Kontrolle, was ein seltsames Gefühl ist, an das man sich gewöhnen muss – aber wir sind dabei. Ich denke, dass niemand von uns die Dinge, die wir in der Vergangenheit machen konnten, mehr als selbstverständlich ansieht. Vor allem nicht, wenn es um die Stabilität des Reiseprogramms geht oder auch einfach nur darum, eine große Anzahl an Gästen zu begrüßen zu können. Am Ende verbindet uns das Lächeln – und wir finden neue Wege, dies mit unseren Mitarbeitern und unserer Technologie zu erreichen, aber auch im Hinblick auf die neuen Einschränkungen. Einen unvergesslichen Service mit einer Maske zu erbringen ist eine Herausforderung, aber wie viele andere Dinge auch, ist es eine Herausforderung, die wir meistern!
Hast du ein Beispiel für kreative Lösungen auf neue Probleme, die ihr euch überlegt habt?
Meine persönliche Lösung besteht darin, nicht in Panik zu geraten. Einige der Dinge, an die wir uns in diesem Jahr gewöhnen mussten, von denen wir nie geglaubt hätten, dass sie passieren könnten oder würden, liegen weit außerhalb unserer Kontrolle. Ich glaube auch, dass ich mich viel mehr in die Rolle des Gastes versetzen kann, als ich es in der Vergangenheit getan habe. Vor allem in Bezug auf die Wünsche des Kunden und die neue digitale Strategie. Zusammen mit COVID-19 bedeutete dies, die Urlaubserfahrung der Gäste mit neuen Augen zu betrachten. Vermitteln wir das richtige Maß an Information oder Klarheit? Wie können wir sicher sein, dass sie einen tollen Urlaub haben, trotz der Veränderungen, die wir vornehmen müssen? Wie würde ich mich fühlen oder wie würde sich meine Familie fühlen, wenn ihnen dieses oder jenes während ihres Auslandsaufenthaltes passieren würde?
Gibt es etwas oder jemanden, wofür du derzeit besonders dankbar bist?
Obwohl wir hier auf Zypern nur kurzzeitig im Lockdown waren, waren die Regeln ziemlich streng. Zeitweise konnten wir nur einmal am Tag das Haus verlassen. In dieser Zeit lernte ich, von zu Hause aus zu arbeiten. Ich schätzte meine Familie mehr denn je dafür, dass sie mit mir in Kontakt blieb und mich mit dem einen oder anderen Online-Quiz auf Trab hielt. Ich bin auch froh, dass ich das Glück hatte, in Zypern bleiben zu können und eine Beschäftigung zu haben. Auch wenn die Gästezahlen etwas niedriger sind, bedeutet das nicht, dass es für uns im Team ruhiger geworden ist. Die meisten Dinge, die wir jetzt tun, sind sehr viel komplexer, so dass jetzt alles viel mehr Zeit braucht. Aber ich habe tolle Leute hier im Team, die einfach brillant sind in dem, was sie tun – jeden Tag! Wir alle unterstützen uns gegenseitig auf eine Art und Weise, die nicht in Worte zu fassen ist und für die ich sehr dankbar bin.