Welche Veränderungen, die ihr aufgrund von Corona eingeführt habt, werden deiner Meinung nach über die Pandemie hinaus bestehen bleiben? Hat es einen langfristigen Eindruck auf dich hinterlassen?
Die zypriotische Regierung hat schnelle und drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ergriffen. Ende März haben wir unsere Gäste aus Zypern evakuiert. Die Zeit der Evakuierung war sehr arbeitsintensiv. Und es war interessant zu sehen, wie verschieden die Menschen in Krisensituationen und in Erwartung des Unbekannten reagieren. Der Evakuierungsprozess bewies einmal mehr die „Magie der Teamarbeit“ und machte mich sehr stolz, Teil des TUI Teams zu sein.
Die hektischen Zeiten der Evakuierung veränderten sich bald im vollständigen Lockdown. Wir konnten nur einmal am Tag das Haus verlassen und nur mit Genehmigung. Wenn man einen Arzt aufsuchen und Lebensmittel einkaufen musste, bedurfte es einiger Planung.
Um ehrlich zu sein: ich habe diese Zeit und die „Schönheit des einfachen Lebens“ bei dem schönen Frühlingswetter sehr genossen. Lange Spaziergänge im Sonnenschein, hausgemachtes Essen, Wein im Garten und lange Gespräche mit unseren Kindern am Esstisch fühlten sich wichtig und sinnvoll an und brachten uns einander näher. Meine übliche Bewegungsroutine wurde durch Laufen im Freien (na ja, sagen wir eher Joggen) beim Hören von Hörbüchern ersetzt.
So traurig die Situation im Zusammenhang mit der Pandemie auch ist, für mich persönlich war es gut, mich zu beruhigen, mich daran zu erinnern, was wichtig ist, und mein Zeitmanagement und meine Prioritäten im Leben zu überdenken.
Hast du ein Beispiel für kreative Lösungen auf neue Probleme, die ihr euch überlegt habt?
Wir haben unsere normale Arbeit mit einem kleinen Team und einigen Anreisen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Ende Juni wieder aufgenommen. Um ehrlich zu sein, in den ersten Wochen drehten sich die Gedanken bei mir im Kopf. Wir mussten so viele Aspekte hinter uns lassen, was wir früher als wichtigen Bestandteil beim Service angesehen hatten. Wir passten uns jedoch recht schnell den neuen Hygiene-Standards und den neuen Arbeitsprozessen an. Wir gewöhnten uns auch an die neuen Gesundheits- und Sicherheitseinschränkungen, die neuen „Sorgen“ der Gäste und den papierlosen, digitalen Service.
Im Rückblick war die wichtigste und effektivste Lösung für die meisten Probleme eine offene und positive Denkweise und Teamarbeit. Wir haben uns gegenseitig geholfen und unsere Fähigkeiten und Stärken innerhalb des Teams geteilt.
Gibt es etwas oder jemanden, für den Sie besonders dankbar sind?
Ich bin dankbar für alle Erkenntnisse, die ich aus dieser Zeit mitgenommen habe. Ich habe gelernt, "loszulassen", da sich die neue Normalität ständig verändert. Ich bin auch dankbar für mein Team, dass es in dieser Zeit so offen, anpassungsfähig und flexibel war. Es war außergewöhnlich, Teil des Neustarts in Zypern zu sein und glückliche Gäste zu sehen, die wieder ihren Urlaub genießen!