Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
vor uns liegt eine Dekade der Transformation. Der Klimawandel ist ein drängendes Problem – für Politik, Wirtschaft, für jede und jeden Einzelnen. Derzeit treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Welt in Glasgow zur internationalen UN-Klimakonferenz COP26. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, Umwelt und Menschen zu schützen und die dafür notwendigen finanziellen Ressourcen zu mobilisieren. Der Klimawandel ist keine Herausforderung, die die Politik allein lösen kann. Der Wirtschaft – und damit jedem Unternehmen – kommt bei der Transformation zu einer energieeffizienteren und CO2-armen Zukunft eine entscheidende Rolle zu. Und selbstverständlich sieht sich auch TUI hierbei in der Verantwortung und wird ihren Beitrag leisten. Ich sehe die Chancen dieser Transformation - und wir wollen sie aktiv mitgestalten. Wir bei TUI können auf vieles aufbauen, wo wir bei Umwelt und Nachhaltigkeit sowie der Entwicklung von Destinationen Taktgeber für viele im Tourismus waren. Das sollte uns gerade jetzt bestärken, die Chancen nutzen.
Nachhaltigkeit hat drei Dimensionen: Umwelt, Soziales, Ökonomie
Der Tourismus ist ein entscheidender globaler Wirtschaftsfaktor. Er verbindet Menschen und Kulturen, jeder zehnte Beschäftigte weltweit arbeitet in der Reise- und Tourismusbranche. In vielen Teilen der Welt ist der Tourismus der wichtigste Faktor, um Entwicklung und Wohlstand zu fördern. Er schafft Arbeitsplätze, bietet Bildung und verbessert die Sozial- und Umweltstandards. Es sind diese positiven Effekte des Tourismus, die es zu bewahren und auszubauen gilt – und gleichzeitig müssen wir unseren ökologischen Fußabdruck, insbesondere die CO2- Emissionen, erheblich reduzieren. In Glasgow steht der Umweltaspekt von Nachhaltigkeit – völlig zurecht – im Fokus. Ein ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz für die Tourismusbranche muss allerdings die sozialen und ökonomischen Perspektiven einbeziehen. Höhere soziale Standards führen in den meisten Ländern der Welt auch zu mehr Bewusstsein für die Umwelt und die Herausforderungen unserer Zeit.
Die Reise- und Tourismusbranche trägt zusammen zu etwa fünf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen bei, wobei die Hälfte davon auf den Flugverkehr entfällt. Wir arbeiten seit 30 Jahren daran, die Umweltauswirkungen unserer Aktivitäten in den Bereichen Airline, Kreuzfahrten, Hotels, Büros und in unseren Reisebüros zu verringern. Dazu haben wir nicht nur Veränderungen in unseren Angeboten und Abläufen vorgenommen, sondern auch in modernste Luftfahrt- und Kreuzfahrttechnologien investiert, um Emissionen zu reduzieren. TUI war vor 30 Jahren mit der ersten Nachhaltigkeitsabteilung in der Touristik Vorreiter – und wir wollen diese führende Rolle beim Thema Nachhaltigkeit auch in der Zukunft ausfüllen.
Eine neue Nachhaltigkeitsagenda für TUI ist in Vorbereitung
Unser Nachhaltigkeitsteam arbeitet intensiv an TUIs neuer Nachhaltigkeitsagenda. Wichtige Vorarbeiten wurden bereits in den vergangenen Monaten geleistet. Nun befinden wir uns in den Diskussionen zur wahrscheinlich für alle Industrien größten Herausforderung: Wie schaffen wir es, die Emissionen weitestgehend zu reduzieren und bis wann wird dies erreichbar sein? Wir haben dazu ausführliche Gespräche im Group Executive Committee, aber auch mit unseren Experten aus dem Nachhaltigkeitsteam und Teams in den Geschäftsfeldern. Die Nachhaltigkeitsagenda muss wie in der Vergangenheit eng mit dem operativen Geschäft verzahnt sein. Denn wir wollen und wir müssen liefern, was wir als Branche und bei TUI entwickeln und versprechen. Als Touristikunternehmen mit eigenen Hotels, Kreuzfahrtschiffen, Flugzeugen und Reisebüros schauen wir uns für jeden Bereich sehr genau an, welche Ziele wann erreicht werden können und was wir als Branche gemeinsam vorantreiben. TUI war in der Vergangenheit Vorreiter für die nachhaltige Gestaltung des Tourismus – und wir wollen diese Rolle auch bei der Erreichung der Klimaziele ausfüllen. Dabei sind wir uns einig: Es geht uns um eine echte Reduzierung der Emissionen. Off-Setting, also der Kauf von Zertifikaten zum Ausgleich für von uns getätigte Emissionen, sehen wir als letzte Möglichkeit. Wir setzen an erster Stelle auf Reduzierung und Vermeidung. Basis dafür ist auch, dass wir bei jeder unternehmerischen Entscheidung die „Nachhaltigkeit“ sehr bewusst bewerten. Gerade auch bei Innovation und Investments, wie bei unserer Flugzeugflotte, bei Schiffen oder der Energieversorgung für unsere Hotels. Das macht unsere Herangehensweise ambitionierter, aber eben auch dauerhaft wirkungsvoller im Sinne echter Nachhaltigkeit.
Eine Dekade der nachhaltigen Transformation für TUI
Die Nachhaltigkeitsagenda wird die nachhaltige Transformation der TUI in den nächsten zehn Jahren beschleunigen. Wir werden uns weiterhin darauf konzentrieren, unseren ökologischen Fußabdruck deutlich zu verringern. Dabei zielen wir nicht nur auf unsere Emissionen, sondern auch auf die Themen Wasser, Energie und Abfall. Mit unserer Nachhaltigkeitsagenda wollen wir Vorreiter für die nachhaltige Entwicklung der Tourismusindustrie sein. Ich lade Sie ein, sich in ihrem Bereich aktiv an der Umsetzung zu beteiligen – und so zu einem echten „Changemaker“ für Nachhaltigkeit zu werden. Denn eine wirkungsvolle Nachhaltigkeitsstrategie benötigt das klare Bekenntnis des Group Executive Committee, aber ebenso die Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Hier sind drei der Initiativen, mit denen wir unseren Beitrag zu einem nachhaltigeren Tourismus vorantreiben wollen. Seien Sie auf mehr Details in den kommenden Wochen und Monaten gespannt:
- Transparenz: Wir arbeiten mit der Initiative „Science Based Targets“ zusammen, in der sich renommierte Organisationen wie UN Global Compact und WWF engagieren. Die Initiative unterstützt uns dabei, die Pläne zum Net-Zero-Unternehmen auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu erstellen und externe Klima-Experten in diesen Prozess einzubinden. Das sorgt für Transparenz und stellt sicher, dass wir einen wirkungsvollen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Daten, Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Basis.
- Leuchtturm für nachhaltige Destinationen: Die nachhaltige Transformation unserer Industrie wird nur gelingen, wenn wir in Wertschöpfungsketten denken und die Urlaubsgebiete als echte Partner in unsere Pläne einbeziehen. Deshalb arbeitet TUI gemeinsam mit einer Destination daran, den nachhaltigen Urlaubsort der Zukunft zu gestalten. Von Bildung bis Mobilität und von Müllvermeidung bis grüner Energie – in einem mehrjährigen Projekt und zahlreichen Einzelinitiativen zeigen wir, wie Nachhaltigkeit vor Ort aussehen kann. Ich freue mich darauf, ihnen bald das Gesamtprojekt vorstellen zu können und den nachhaltigen Urlaubsort der Zukunft zu entwickeln. Unsere Erkenntnisse und Erfahrungen wollen wir mit anderen teilen und später auf andere Destinationen übertragen – eine klassische Blaupause und ein vielversprechendes Modell-Projekt.
- „Sustainability Academy“ für eine Generation von Changemakern: Der globalen Herausforderung Klimawandel kann nur durch gemeinsames Handeln begegnet werden. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten – im Unternehmen, aber auch als Privatperson. Deshalb werden wir eine digitale „Sustainability Academy“ eröffnen, in der Sie sich rund um das Thema Nachhaltigkeit informieren und weiterbilden können. Sie werden dort Hintergrundinformationen zu den Herausforderungen für TUI und konkrete Tipps für eine nachhaltigere Lebensweise und vieles mehr finden. Die Sustainability Academy wird auch unseren Hotelpartnern zur Verfügung gestellt. So fördern wir die nachhaltige Transformation von zahlreichen kleinen oder mittleren Hotels überall auf der Welt.
Das ist ein erster Ausblick auf Themen unserer Nachhaltigkeitsagenda. Sie werden zu diesen und weiteren Fokus-Themen in Zukunft mehr Details erhalten. Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeit in den drei Dimensionen Umwelt, Soziales und Ökonomie zu gestalten, gemeinsam mit unseren Partnern in der Tourismusindustrie.
Wir haben schon viel erreicht!
Heute möchte ich Ihnen nicht nur einen ersten Ausblick auf die Zukunft unseres Nachhaltigkeitsengagements geben, sondern auch für das bisher Erreichte danken. Ich denke, wir können etwas vorweisen. Gleichzeitig sollten uns diese Erfolge ein Ansporn sein, unsere Arbeit für einen nachhaltigeren Tourismus weiter voranzutreiben. Lassen Sie mich einige Zahlen nennen:
- Seit 2008 haben wir die relativen CO2-Emissionen bei TUI Airline um fast 14 % gesenkt.
- Unsere Fluggesellschaften gehören zu den umwelteffizienten weltweit – sie stehen auf Platz 1 und 4 der 200 größten Fluggesellschaften der Welt, was die CO2-Effizienz angeht.
- Das Kreuzfahrtgeschäft der TUI wurde mit ökologisch hochmodernen Kreuzfahrtschiffen nachhaltiger aufgestellt.
- Wir haben eine 13,6-prozentige Reduzierung des relativen CO2-Ausstoßes und eine 60-prozentige Reduzierung des Frischwasserverbrauchs auf unseren Kreuzfahrtschiffen erreicht (seit 2015).
- 83 Prozent der TUI Hotels & Resorts verfügen nun über eine Nachhaltigkeitszertifizierung, die zu konkreten Umweltverbesserungen führt (10 Prozent weniger CO2, 24 Prozent weniger Abfallvolumen und 23 Prozent mehr grüne Energie in zertifizierten Hotels).
- 22 Prozent weniger CO2-Emissionen in unseren Büros und Reisebüros (seit 2015).
- Wir haben 257 Millionen Teile Einwegplastik entfernt – z. B. 27 Millionen Teile bei unseren Fluggesellschaften, 31 Millionen Teile bei unseren Kreuzfahrten und 197 Millionen Teile bei unseren Hotels.
Ich sehe die Nachhaltigkeitstransformation als Chance – für TUI, für die Destinationen und die Tourismusindustrie. Es wird eine enorme Anstrengung von uns allen erfordern, die Klimaziele – und hier insbesondere die weitgehende Reduzierung von Emissionen – zu erreichen. Das sollte uns alle anspornen, ambitionierte Ziele zu setzen und an ihrer Erreichung gemeinsam als Industrie zu arbeiten. Wie in der Vergangenheit wird TUI seiner Rolle als Vorreiter für eine nachhaltigeren Tourismus gerecht werden. Ich lade Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, herzlich dazu ein, sich einzubringen und zum „Changemaker“ zu werden. Gemeinsam können wir die Herausforderungen angehen und Hindernisse aus dem Weg räumen – für einen nachhaltigeren Urlaub für unsere Gäste.
Lassen Sie uns diese Dekade der nachhaltigen Transformation gemeinsam gestalten!
Ihr
Fritz Joussen