Was muss man bei den Planungen für einen Afrika-Urlaub besonders beachten?
Martina Horter: Die Reisezeit! In Afrika ist es nicht immer automatisch und zu jeder Jahreszeit warm, es kommt auch hier sehr darauf an, welche Region man bereisen möchte. Beispiel Südafrika: In unserem Winter ist es in Kapstadt sehr schön sonnig, aber im Krüger-Nationalpark ist es dann sehr heiß und es regnet viel. Dort ist es im Juli und August viel angenehmer. Man sollte sich vor jeder Reise intensiv mit den Destinationen beschäftigen. Der Oktober ist beispielsweise für Südafrika richtig toll, aber in Namibia kann es dann bei den beliebten Dünen von Sossusvlei bis zu 50 Grad heiß sein. Auch die Entfernungen sollte man einplanen.
Inwiefern?
Horter: Die sind einfach viel länger als wir es in Europa gewöhnt sind. Man sollte sich nie zu viel vornehmen. Wenn man mit dem Mietwagen unterwegs ist, sollte man nur bei Tageslicht fahren, weil nachts die Orientierung mangels Beleuchtung schwierig werden kann. Ich empfehle auch, sich vor dem Start der Tour mit dem Reifenwechsel vertraut zu machen, denn beispielsweise in Namibia gibt es viele Sandpisten und die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, einen Platten zu bekommen.
Gibt es besondere Tabus in Afrika?
Horter: Eigentlich nicht. Respekt vor den verschiedenen Kulturen sollte man mitbringen, aber das gilt natürlich überall auf der Welt.
Sind Impfungen notwendig?
Horter: Im südlichen Afrika muss man sich mit einer Malariaprophylaxe beschäftigen, wenn man in den Krüger-Nationalpark will oder in den Norden von Namibia. Aber es ist keine Pflicht. In Ostafrika sollte man sich ebenfalls mit einem Schutz vor Malaria auseinandersetzen, aber Impfungen sind auch hier nicht vorgeschrieben. Eine Gelbfieberimpfung war lange Zeit in Tansania Pflicht.
Sind Einreisebestimmungen besonders zu beachten?
Horter: Im südlichen Afrika nicht mehr, da reicht der Reisepass. In Ostafrika werden teilweise Visa verlangt, um die man sich jedoch nicht unbedingt schon vor der Reise kümmern muss, es lässt sich alles auch direkt bei der Einreise erledigen.
Welche Kleidung sollte man mitnehmen?
Horter: Am besten wählt man den Zwiebellook, um für alles bereit zu sein. Auch in Ostafrika kann es beispielsweise am Kilimandscharo oder im Mount-Kenia-Gebirge richtig kalt werden. Ich empfehle Brauntöne, da diese die Moskitos nicht so sehr anlocken wie dunkle Farben. Generell schützt lange Kleidung nicht nur vor Stichen, sondern auch vor der Sonne. Besonders schick muss man in Afrika nicht sein, selbst in den Luxuslodges nicht.
Kann man immer und überall fotografieren?
Horter: Nein! Wenn es um Einheimische geht, die auffällige Gewänder tragen, muss man auf jeden Fall vorher fragen ... und ein Foto kann durchaus teuer sein.
Was gilt es beim Essen zu beachten?
Horter: Jedes Land hat seine Spezialitäten. Südafrika hat eine sehr feine Küche. Sie ist sogar etwas französisch angehaucht, mit viel Fisch und sehr guten Weinen. In Ostafrika wird an der Küste ebenfalls bevorzugt Fisch gegessen. Namibia ist rustikaler, aber mit besonders leckeren Fleischsorten. Man kann beispielsweise Oryxfleisch und anders Wild probieren. Die Küche der anderen Länder im Süden Afrikas ist auch eher fleischlastig. Eine klassische Beilage in afrikanischen Ländern ist Maisbrei.
Wie ist es um das Thema Sicherheit bestellt?
Horter: Natürlich ist das wirtschaftliche Gefälle in Afrika groß, weshalb ich nicht empfehle, hochwertigen Schmuck auffällig zu tragen. Generell sollten sich Reisende an die Empfehlungen des Auswärtigen Amts und der gängigen Reiseführer halten und bestimmte Gebiete meiden. Und in manchen Vierteln ist es sicher angebracht, abends nicht zu Fuß unterwegs zu sein, sondern mit dem Taxi. Aber in den letzten zehn, 20 Jahren hat sich allgemein die Sicherheit deutlich verbessert. In Südafrika hat dazu sehr die Fußballweltmeisterschaft 2010 beigetragen.
Info: Martina Horter ist Produkt-Managerin für das südliche Afrika bei der TUI