- Bereinigtes EBITA im 1. Quartal 2015/2016 um 7,2 Prozent1 verbessert
- Umsatz steigt im 1. Quartal um 5,4 Prozent
- Prognose Ergebniswachstum im Gesamtjahr bestätigt - Bereinigtes EBITA soll mindestens 10 Prozent1 wachsen
- Region Nord, RIU und TUI Cruises mit besonders guter operativer Entwicklung
- Weitere Synergien aus dem Merger in Höhe von 10 Millionen Euro realisiert
- Verkaufsprozess für Hotelbeds Group initiiert
- Joussen: „Guter Start ins neue Geschäftsjahr, integriertes Geschäftsmodell beweist Belastbarkeit und Flexibilität bei externen Einflüssen“
Die TUI Group ist mit einem guten ersten Quartal in das neue Geschäftsjahr 2015/16 gestartet und kann ein gegenüber dem Vorjahr besseres Ergebnis ausweisen. Der im ersten Quartal des Geschäftsjahres stets branchentypische Verlust fiel niedriger aus als im zurückliegenden Geschäftsjahr 2014/15. Auf Basis konstanter Wechselkurse wurde das bereinigte EBITA im Berichtszeitraum Oktober bis Dezember um 7,2 Prozent auf ein saisonübliches Minus in Höhe von 97,3 Millionen Euro (Vorjahr -104,8 Millionen Euro) verbessert. Unter Einbeziehung von Wechselkurseffekten ergibt sich ein Plus von 3,0 Prozent auf -101,7 Millionen Euro. Im Ergebnis des Vorjahresquartals 2014/15 war außerdem ein Verkaufserlös in Höhe von 16 Millionen Euro enthalten. Der Umsatz der TUI Group wuchs im selben Zeitraum um 5,4 Prozent auf 3,72 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,53 Milliarden Euro). Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI Group: „Trotz der geopolitischen Herausforderungen in einigen Zielgebieten ist ein guter Start in das neue Geschäftsjahr gelungen. TUI ist als integrierter Touristikkonzern strategisch sehr gut aufgestellt, um die Herausforderungen in diesem unruhigen Marktumfeld anzunehmen. Unsere weltweite Präsenz in den Zielgebieten, die vorhandenen Kapazitäten und unser eigenes Hotel- und Kreuzfahrtportfolio machen uns wirtschaftlich robuster. Die Kunden profitieren von unserem Geschäftsmodell durch intensive Beratung bei der Buchung und auch durch die persönliche Betreuung in den Urlaubsgebieten. Gerade in unruhigeren Zeiten erweist sich dieser Service im Vergleich zu reinen Online-Anbietern wieder als Wettbewerbsvorteil.“
Die TUI stellt einen Rückgang der Nachfrage für die Türkei fest. Derzeit liegen die Buchungen für den Sommer 2016 für diese Destination um rund 40 Prozent unter Vorjahr. Durch das integrierte Geschäftsmodell sowie die eigenen Hotels ist der Konzern jedoch in der Lage, schnell auf die Veränderungen zu reagieren und Gästen Angebote in anderen Destinationen zu machen. Von dieser Verschiebung profitieren die TUI-eigenen Hotels außerhalb der Türkei, zum Beispiel in Spanien und insbesondere auf den Kanaren. „Auf Basis der aktuellen Buchungen und aufgrund der Robustheit unsers integrierten Geschäftsmodells sind wir weiter davon überzeugt, unser für das Gesamtjahr angekündigte Wachstum beim bereinigten EBITA von mindestens 10 Prozent1 zu erreichen“, sagt Joussen.
Mit Ablauf der heutigen Hauptversammlung übernimmt Fritz Joussen wie zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses zwischen der TUI AG und der TUI Travel vereinbart den alleinigen Vorstandsvorsitz des Konzerns. Peter Long, bislang Co-Vorstandsvorsitzender, stellt sich dort zur Wahl in den Aufsichtsrat.
Touristik: Gute Entwicklung der Region Nord, bei RIU und TUI Cruises
Seit dem 2. Halbjahr des vergangenen Geschäftsjahres umfasst die Touristik alle Quellmärkte, den erweiterten Bereich Hotels & Resorts und die Kreuzfahrt-Aktivitäten. Der saisonal übliche Verlust der Quellmärkte betrug 82 Millionen Euro (Vorjahr: -78 Millionen Euro). Auf Basis konstanter Wechselkurse ergibt sich eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf -77 Millionen Euro. Die Region Nord (UK & Irland, Nordische Länder, Kanada, Russland) profitierte von starken Buchungseingängen zum Ende der Sommersaison im Quellmarkt UK & Irland und verbesserten Margen in den Nordischen Ländern. Beide Quellmärkte lagen mit ihren Ergebnissen über dem Vorjahr. Die Region Zentral (Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen) verbuchte dagegen einen Ergebnisrückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal bedingt durch die Entwicklung im Quellmarkt Deutschland. Dort belasten weiterhin ein schwieriges Wettbewerbsumfeld sowie die rückläufige Nachfrage nach den Destinationen Tunesien und Ägypten. In der Region West (Belgien, Niederlande, Frankreich) wurde das operative Ergebnis beeinträchtigt durch die zusätzlichen Marketingkosten für die Einführung der Marke TUI in den Niederlanden.
Hotels & Resorts: RIU erhöht Auslastung /Durchschnittspreis pro Bett +12,7 Prozent
Die Sparte Hotels & Resorts verbuchte im 1. Geschäftsquartal 2015/16 ein bereinigtes EBITA in Höhe von 25 Millionen Euro (Vorjahr: 29 Millionen Euro – inklusive Verkauf eines Hotels) und damit ein sehr starkes Ergebnis. Auf Basis konstanter Wechselkurse lag das operative Ergebnis bei 23 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal ist allerdings ein Verkaufsertrag in Höhe von 16 Millionen Euro bei der RIU Gruppe enthalten. Ohne diesen Sonderertrag, der sich im Berichtszeitraum nicht wiederholt hat, wird die starke operative Entwicklung des Bereichs unterstrichen. Insbesondere RIU konnte die Auslastung der eigenen Häuser um 2,3 Prozentpunkte verbessern, der Durchschnittspreis pro Bett kletterte sogar um 12,7 Prozent. Das Ergebnis von Robinson wurde dagegen durch verschiedene Faktoren wie höhere Marketingkosten und eine schwächere Nachfrage nach den Clubs in der Türkei belastet.
Kreuzfahrten mit positivem operativem Ergebnis
Der Kreuzfahrt-Bereich der TUI Group hat im 1. Geschäftsquartal ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet. Das bereinigte EBITA lag bei 8 Millionen Euro (Vorjahr: 2 Millionen Euro). Bei TUI Cruises sorgte die erfolgreiche Erweiterung der Flotte mit der „Mein Schiff 4“ im Juni 2015 für ein verbessertes operatives Ergebnis. Die Auslastung der aktuell vier Kreuzfahrtschiffe der TUI Cruises blieb mit 101 Prozent weiter sehr hoch, während die durchschnittliche Rate pro Tag und Passagier wie erwartet durch den Ausbau der Flotte und das größere Angebot leicht auf 146 Euro zurückging . Der Wachstumskurs der TUI Cruises im Marktsegment der Premiumkreuzfahrten wird in diesem Geschäftsjahr fortgesetzt. Im Juli dieses Jahres wird die „Mein Schiff 5“ auslaufen. In den Jahren 2017 bis 2019 werden die Kreuzfahrtschiffe „Mein Schiff 6“ bis „Mein Schiff 8“ in Dienst gestellt.
Die Auslastung der Luxus- und Expeditionsschiffe bei Hapag-Lloyd Cruises konnte mit 70 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Die durchschnittliche Rate pro Tag und Passagier kletterte dagegen im Berichtszeitraum um 3 Prozent auf 478 Euro.
Weitere Synergien gehoben – Verkaufsprozess für Hotelbeds Group gestartet
Im Berichtszeitraum wurden weitere 10 Millionen Euro der beim Zusammenschluss von TUI AG und TUI Travel angekündigten Synergien gehoben, davon fünf Millionen durch Einsparungen im Corporate Center. Die andere Hälfte wurde von TUI Destination Services, den Dienstleistungen in den Zielgebieten, realisiert. Diese wurden aus der Hotelbeds Group ausgegliedert und in die touristischen Aktivitäten des Konzerns integriert.
Die Hotelbeds Group, weltweiter Marktführer der Bettenbanken, wird als eigenständiges Unternehmen geführt – außerhalb des touristischen Kerngeschäfts des TUI-Konzerns. Die Hotelbeds Group hat im 1. Quartal 2015/16 das bereinigte EBITA ohne den Anteil der Destination Services auf 4 Millionen Euro steigern können (Vorjahr 2 Millionen Euro). Der vermittelte Umsatz (TTV) kletterte um 17 Prozent. Der Umsatz selbst wurde um 27,4 Prozent auf 217,4 Millionen Euro verbessert (Vorjahr: 170,7 Millionen Euro). Mit Unterstützung der mandatierten Banken hat die TUI den angekündigten Veräußerungsprozess für die Hotelbeds eingeleitet und bewegt sich im eigenen Zeitplan.