Ergänzungsanträge / Gegenanträge / Wahlvorschläge
Hier werden ggf. eingegangene Gegenanträge/Wahlvorschläge von Aktionären veröffentlicht, sofern sie die Voraussetzungen der §§ 126, 127 AktG erfüllen.
Hier werden ggf. eingegangene Gegenanträge/Wahlvorschläge von Aktionären veröffentlicht, sofern sie die Voraussetzungen der §§ 126, 127 AktG erfüllen.
Antragssteller: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Zu TOP 2: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, den Mitgliedern des Vorstands die Entlastung zu verweigern.
Begründung:
Die Geschäftspraktiken der TUI AG belasten Umwelt und Klima. Hierdurch wird das eigene Geschäftsmodell gefährdet, das maßgeblich auf einem intakten und lebenswerten Planeten mit gesunder Umwelt und Ökosystemen basiert. Gleichzeitig werden auch die langfristigen Gewinnaussichten gefährdet, indem internationale Klimagesetzgebung und in Zukunft entstehende Kosten durch den Ausstoß von Treibhausgasen nicht ausreichend berücksichtigt wird.
CO2-Fußabdruck der TUI AG wird größer
Der im Juni 2024 veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht 2023 der TUI AG verspricht eine „konsequente Ausrichtung des Unternehmens auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit“. Der Vorstandsvorsitzende der TUI Group, Sebastian Ebel verkündet sogar: „TUI soll Klimavorreiter unserer Branche werden.“ Bisher ist aber nicht erkennbar, dass der Tourismus-Konzern auf dem Weg der Nachhaltigkeit zügig vorankommt. Aber im Geschäftsjahr 2024 stiegen die absoluten Gesamtemissionen der Geschäftsbereiche der TUI Group gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % an (von 5.953.187 Tonnen im Jahr 2023 auf 6.089.710 Tonnen im Jahr 2024). Die TUI begründet den Anstieg der Kohledioxid-Emissionen mit einer ausgeweitete Geschäftsaktivität im Bereich Flug, der Indienststellung eines weiteren Kreuzfahrtschiffes bei TUI Cruises und dem Ausbau des Hotelportfolios“. (vgl. Geschäftsbericht, S. 81)
Im Bereich Airline lag der Anstieg der CO2-Emissionen bei 2, %, im Bereich Kreuzfahrten bei einem Prozent, im Hotelbereich bei 3,8 % und bei der Gästebeförderung an Landung bei satten 11,7 %. Lediglich bei den Verwaltungsgebäuden und Reisebüros gingen die CO2-Emissionen um 6,6 % zurück.
Es ist viel Phantasie nötig, sich vorzustellen, dass die die TUI AG bis 2050 klimaneutral sein wird.
Positive Zielrichtung und Einzelentscheidungen im Segment Kreuzfahrt
Insgesamt verspricht der Nachhaltigkeitsbericht eine positive Ausrichtung, da die Verringerung des Treibstoffverbrauchs, Schiffseffizienz sowie die Nutzung alternativer Kraftstoffe als zentrale Stellschrauben festgehalten werden. Die festgehaltenen Ziele und Maßnahmen sind generell sehr begrüßenswert. Hervorzuheben sind insbesondere durchgeführte Maßnahmen, die die Effizienz der Schiffe steigern und dadurch den Kraftstoffverbrauch senken. Auch die weiter ansteigende Nutzung von Landstrom leistet einen wichtigen Beitrag, da hierdurch während der Hafenliegezeiten vollständig auf das Verbrennen fossiler Kraftstoffe verzichtet werden kann. Daneben stellt die Erweiterung der Flotte um die Mein Schiff 7, das in Zukunft mit erneuerbarem Methanol betrieben werden soll, den richtigen Schritt dar, um das eigene Ziel von klimaneutralen Kreuzfahrten und einem durchgängig klimaneutralen Schiffsbetrieb zu erreichen.
Gleichzeitig zeigen aktuelle Entscheidungen, dass die Umsetzung der Strategien und festgelegten Ziele in Teilen theoretisch bleiben und sich nicht auf den tatsächlichen Geschäftsbetrieb des Unternehmens auswirken.
Nutzung von Schweröl und Scrubbern zerstört die Umwelt
So ist beispielsweise nicht erklärbar, wieso die Nutzung von Schweröl bei der TUI AG weiter zugenommen hat und im Jahr 2023 6.000 Tonnen mehr Schweröl als 2022 verwendet wurden. Gleichzeitig ist die Nutzung von den umweltfreundlicheren Kraftstoffen MGO und VLSFO um 5.000 Tonnen und 3.000 Tonnen zurückgegangen. Über 60% des durch die TUI AG verwendeten Kraftstoffes ist der schmutzigste, der auf dem Markt verfügbar ist.
Ein sofortiger Wechsel von Schweröl zu MGO oder VLSFO wäre technisch ohne Nachrüstung möglich. Stattdessen wirtschaftet die TUI AG zu Lasten des Planeten. Durch die Nutzung von Schweröl in Kombination mit Scrubbern werden die Abgase zwar gereinigt in die Atmosphäre gegeben, das Waschwasser wird jedoch schwefel- und schadstoffbelastet in den Ozean geleitet. Die enthaltenen Schwermetalle, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe und andere toxische Substanzen führen zu langfristigen Schäden der Meeresumwelt. Das Schadenspotential einer Havarie ist bei Nutzung von Schweröl zudem ungemein größer, da Ölteppiche in den Meeren große technische, finanzielle und ökologische Herausforderungen mit sich bringen. Die Risiken umfassen die Verschmutzung von Sand, Boden und Stränden mit Öl sowie potentiell den Tod von Vögeln und dutzende Meerestieren. Neben den Gefahren für die Umwelt stellt dies ein Risiko für den Küstentourismus, die Fischerei und den Geschäftsbetrieb der TUI AG dar.
Die TUI AG wird hier seiner Verantwortung und dem steigenden Umweltbewusstsein ihrer Kundschaft nicht gerecht. Dieser seit Jahren bestehenden Praxis muss so bald wie möglich ein Ende gesetzt werden, wenn sie es mit Nachhaltigkeit ernst meint und keine Kundschaft einbüßen will.
Sie können sich dem Gegenantrag anschließen, indem Sie bei den entsprechenden Tagesordnungspunkten jeweils mit "NEIN" stimmen
Antragssteller: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Zu TOP 3: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, den Mitgliedern des Aufsichtsrats die Entlastung zu verweigern.
Begründung:
Der Aufsichtsrat hat als Kontrollorgan des Vorstands versagt. Er muss Vorstand verlangen, dass dieser bei der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit das Tempo erhöht.
Eine klimaneutrale Schifffahrt erfordert Effizienz, Elektrifizierung und klimaneutrale Kraftstoffe
Zudem wird die TUI AG ihrer Rolle nicht gerecht, die Klimaerwärmung effektiv zu begrenzen. Viele Entscheidungen des Unternehmens sind offensichtlich nicht darauf ausgelegt, langfristig das Klima zu schützen. Insbesondere die Entscheidung, einzelne Schiffe wie die Mein Schiff Relax mit LNG zu betreiben, wird das Klima zukünftig weiter belasten. Im Nachhaltigkeitsbericht wird synthetisches LNG sogar als klimafreundlicher Kraftstoff dargestellt. Nicht darauf eingegangen wird hingegen auf den Methanschlupf während der Verwendung von LNG als Schiffskraftstoff. Und auch Methanemission während Produktion, Transport und Lagerung werden nicht angesprochen. Aufgrund seines enormen Treibhauspotentials, das über 20 Jahre betrachtet eine mehr als 80-fache Wirkung im Vergleich zu CO2 entfaltet, kann die Nutzung von LNG weder als Brückentechnologie noch als langfristige Lösung einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Des Weiteren kann die Testung und Beimischung von Biokraftstoffen keine Lösung sein, da diese nicht in skalierbaren Mengen vorhanden sind und indirekte Landnutzungsänderungen negative Klimaemissionen verursachen, die in Berechnungen nicht berücksichtigt werden. Zudem besteht ein hohes Betrugsrisiko von falsch zertifizierten Biokraftstoffen wie zahlreiche Berichte des vergangenen Jahres bestätigen.
Zuletzt stellt die mangelnde Transformation auch ein finanzielles Risiko für das Unternehmen dar. Schon seit letztem Jahr müssen Schifffahrtsunternehmen im Rahmen des europäischen Emissionshandels Zertifikate für ihre Treibhausgasemissionen kaufen und löschen. Ab 2026 werden auch Methanemissionen hiervon umfasst sein, weshalb durch die Nutzung von LNG weiter steigende Kosten zu erwarten sind. Zudem ist zu erwarten, dass auch internationale Gesetzgebung auf Ebene der IMO in Zukunft Abgaben auf die Emissionen von Treibhausgasen zu leisten sein werden. Ein nachhaltiger Geschäftsbetrieb erfordert eine schnelle Umstellung auf Effizienz, Elektrifizierung sowie klimafreundliche Kraftstoffe wie eMethanol. Die TUI AG sollte sich hier als First Mover präsentieren, anstatt auf nicht nachhaltige Übergangslösungen zu setzen. Nur durch Investitionen in effiziente Schiffe und klimaneutrale RFNBOs kann sich die TUI AG langfristig auf dem internationalen Markt behaupten.
Sie können sich dem Gegenantrag anschließen, indem Sie bei den entsprechenden Tagesordnungspunkten jeweils mit "NEIN" stimmen
Antragssteller: Martin Ohm
Zu TOP 9 und TOP 10: Beschlussfassung über die Bestätigung des Vergütungssystems und der Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats sowie Beschlussfassung über die Billigung des nach § 162 AktG erstellten und geprüften Vergütungsberichts für das am 30. September 2024 abgelaufene Geschäftsjahr
Ich stelle folgende Anträge zur Hauptversammlung:
Die Hauptversammlung möge sowohl gegen die unter TOP 9 von der Verwaltung vorgeschlagene Bestätigung des Vergütungssystems und der Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats als auch unter TOP 10 gegen die Billigung des nach § 162 AktG erstellten und geprüften Vergütungsberichts für das am 30. September 2024 abgelaufene Geschäftsjahr stimmen.
Begründung:
Ich begründe meinen Antrag damit, dass der Kurs der Aktie um mehr als 75 % eingebrochen ist, was sicher zum einen konjunkturell bedingt ist, andererseits aber auch auf eine unzureichende Geschäftspolitik.
Dieser eklatante Wertverfall des Unternehmens rechtfertigt keinesfalls die Höhe der Vergütung der zahlreichen Mitglieder des Vorstands sowie des Aufsichtsrates und auch nicht deren Anzahl.
Andere Unternehmen kürzen ebenfalls die Vergütungen, so dass dies hier auch angemessen wäre.
Ich schlage daher eine Reduzierung der Vergütungen um 30 % vor.
Sie können sich dem Gegenantrag anschließen, indem Sie bei den entsprechenden Tagesordnungspunkten jeweils mit "NEIN" stimmen
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