19. März 2024

TUI BLUE setzt auf künstliche Intelligenz beim Einsparen von Lebensmittelabfällen

Um Lebensmittelabfälle in Hotels zu reduzieren und somit gleichzeitig die CO2-Bilanz zu verbessern, analysiert die Hotelmarke TUI Blue Essenreste mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Was ursprünglich als Pilot-Projekt gestartet ist, wird in diesem Jahr schrittweise auf weitere TUI Blue Hotels ausgeweitet.

Generell verfolgt TUI Blue stets einen bedarfsgerechten und lokalen Einkauf von Lebensmitteln, doch mit dieser Methode können weitere Optimierungs-Möglichkeiten erhoben werden. Essensreste werden hierfür mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz abgewogen und analysiert. In diesem Jahr wird das neue Verfahren nun auf weitere 15 Hotels in Deutschland, Österreich, Türkei, Tunesien, Marokko und Kroatien ausgeweitet.

Bereits 2022 ist im TUI Blue Meltemi (Santorini) ein Pilot-Projekt zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen gestartet. Im vergangenen Jahr wurde die Methodik erfolgreich in einem größeren Familienhotel in der Türkei getestet, dem TUI Blue Palm Garden: Im Verlauf des Monats Juli wurden die Abfälle zunächst als eine Art Bestandsaufnahme durch das System erfasst, ausgewertet und analysiert. Über die folgenden drei Monate konnte die Überproduktion mit den daraus abgeleiteten Maßnahmen im Vergleich zum Juli um rund die Hälfte gesenkt werden.

TUI Blue arbeitet mit KITRO zusammen, die eine entsprechende KI-gestützte Technologie auf diesem Gebiet anbieten. Abfallbehälter für Lebensmittel werden dazu auf einer Waage installiert und mit einer Kamera versehen, die ausschließlich den Inhalt der Tonne fotografiert, sobald etwas Neues eingeworfen wird. Die künstliche Intelligenz berechnet die Lebensmittelabfälle durch das Gewicht und das entsprechende Foto. Die Ergebnisse können dann sehr übersichtlich an einem Dashboard ausgelesen werden. Die Gäste bekommen von diesem Vorgang nichts mit, da ausschließlich das Restaurant- und Küchenpersonal die Lebensmittelabfälle entsorgt. Und auch für die Mitarbeitenden erzeugt diese Methode keinen zusätzlichen Aufwand, da keine manuelle Dateneingabe erforderlich ist. Ein wichtiger Pluspunkt für die schnellen Abläufe in einer Hotelküche.

Lernen durch Essensreste

Mit den Ergebnissen können schnelle Veränderungen bewirkt werden, wie Stefan Nietsche, Corporate Executive Chef TUI Blue, erklärt: „Bei einer der Mülltonnen in der Zubereitung ist uns aufgefallen, dass wir vermehrt Paprika-Abfälle verzeichnen. Durch eine einfache Anpassung der Schnitt-Technik bei der Zubereitung des Gemüses konnten wir hier direkt signifikante Einsparungen verzeichnen und die Lebensmittel effizienter verwerten“. Die Optimierung der Schnitt-Techniken kann entsprechend auf weitere Früchte- und Gemüsesorten angewandt werden. Mithilfe der Methode können außerdem Erkenntnisse gewonnen werden, wie die Speisen auf den Buffets präsentiert werden sollten, wann und wie häufig nachgelegt werden muss und wie groß die einzelnen Portionen sein sollten, um möglichst wenig Abfälle zu erhalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Uhrzeit der gemessenen Lebensmittelabfälle Rückschlüsse auf den Bedarf je Tageszeit zulässt. „Das Ziel ist die Chefs und Köche aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren, was am Ende des Tages weggeworfen wird und wie man bereits mit kleinen Veränderungen zur Food-Waste-Reduzierung beitragen kann“, so Stefan Nietsche. Ziel innerhalb der TUI Nachhaltigkeitsstrategie ist es, Lebensmittelabfälle in den Hotels bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren.